Die Weinverkostung am Inle-See und der seltsame Flughafen von HeHo


Am letzten Tag in Nyaung Shwe unternahmen wir eine Fahrradtour. Unser Hotel stellte kostenlos Räder zur Verfügung. Bei herrlichem Sonnenschein starteten wir erst einmal Richtung Landstraße. Die ausgekochte Änn lockte Fränn auf einen Weinberg. Es kostete schon ein wenig Anstrengung mit dem bescheidenen Gefährt den Aufstieg zum Weinberg zu bewältigen. Pustend und schnaufend gingen wir die letzten Meter zu Fuß.

 

 

Selbstverständlich nahmen wir eine Weinprobe vor. Das Weingut wird von einem Deutschen betrieben, so berichtete schon unser Guide Aung in Bagan. Viele Touristen nutzten die Verführung einer Weinprobe für 4000 Kyat (2,50 Euro). Mit uns verköstigten ein ganzer Reisebus voll Rentner die Weine. Zwei Weißweine und zwei Rotweine wurden uns kredenzt, dazu gab es ein Tellerchen Erdnüsse. In fast jedem Restaurant gibt es vorne weg einen Teller Erdnüsse. Die Nüsse in Myanmar waren etwas kleiner als wir es von zu Hause gewohnt sind. Im Geschmack unterschieden sie sich aber kaum. Die Verkostung der Weine konnte beginnen.

 

 

Vom Duft her versprachen die Weine einen Gaumenschmaus. Leider bestätigte sich dieser Wohlgeruch nicht im Geschmack. Kurz zusammengefasst können wir sagen, dass der Wein nicht unseren Vorlieben entsprach. Noch nicht mal einen leichten Schwips konnten wir nach der Verkostung verzeichnen. So ging es komplett verkehrstüchtig mit unsere Radeltour weiter. Genau auf der anderen Seite des Örtchen Nyaung Shwe befand sich ein altes Holzkloster.

 

 

Gemütlich radelten wir die Wege entlang und genossen die Umgebung von Nyaung Shwe.

 

Drachenfrüchte

 

Als wir das obligatorische Erinnerungsfoto im Kasten hatten, hielten wir Ausschau nach einer Lokalität, die uns den liebgewonnen Tea Leaf Salad anbieten konnte. Ausgerechnet im schäbigsten Restaurant vom Inle-See wurden wir fündig. Zu unserem Glück besorgten sie das Gericht woanders, da sie es dort nicht vorrätig hatten. Hinter uns saßen betrunkene Einheimische, die ausführlich Fränns Tattoo begutachteten. Wir fühlten uns nicht wohl und aßen schnell auf. Eine Sache wollten wir uns für zu Hause noch besorgen, die fermentierten Teeblätter für den Tea Leaf Salad. Statt eine zugeschweißte Dose im Supermarkt zu besorgen, gingen wir lieber auf den Markt und ließen uns frische Teeblätter in eine Plastikdose abfüllen. Da wir ein Schnäppchen witterten, nahm jeder von uns gleich 2 Gläschen mit für zu Hause. Einen Monat Haltbarkeit versprach die ältere Dame hinter der Theke. Stolz brachten wir die günstig erworbenen Teeblätter zum Hotel. Ob wir diese vier Gläser mit ölig eingelegten Tea Leaf überhaupt durch die Sicherheitskontrollen bekamen, darüber machten wir uns bis dahin keinen einzigen Gedanken. Den Abend ließen wir mit einem kleinen Bier und unseren dokumentarischen Blogarbeiten ausklingen. Wir hatten so viel erlebt, dass wir schon fast froh waren an diesem Tag etwas früher zum Hotel zurückzukehren.

 

 

Am folgenden Tag ging es auch schon wieder weiter nach Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars. Den Flughafen lernten wir ja bereits aus Versehen kennen, dieses Mal planten wir aber tatsächlich einen Aufenthalt dort ein. Etwas überpünktlich waren wir am Airport von HeHo. Dieser Flughafen war ähnlich winzig wie der in Bagan. Den Boardingpass füllte die Mitarbeiterin der Myanmar Airways International wieder mit der Hand aus. Scheinbar gab es freie Sitzplatzwahl, denn auf dem Ticket stand lediglich unsere Flugnummer. Kein Name, keine Boardingzeit, kein Gate, wir mussten etwas schmunzeln. Zu unserer Überraschung gab es dieses Mal zwei Gates. Zu welchem wir mussten, war uns nicht ganz klar. Wir fragten uns durch und ordneten uns bei der sogenannten „Sicherheitskontrolle“ für das Gate 1 ein. Unsere Becher mit Tea Leaf, die wir am letzten Tag in Nyaung Shwe auf dem Markt ergattert hatten, wurde wie die Flasche Wasser bei der Sicherheitskontrolle im Handgepäck nicht bemängelt. Wir waren gespannt, wie weit wir mit ihnen kommen würden. Würde er es bis nach Tegel schaffen? In HeHo gab es auch keine Anzeigetafeln oder ähnliches zu den bevorstehenden Flügen. Da wir ausreichend Zeit hatten nahmen wir den Laptop zur Hand und tüftelten an den nächsten Beiträgen und entspannten bei einem kaffeeähnlichen Heißgetränk mit grauenhaften Geschmack. Der Kaffee war so bitter, dass auch dreimal Wasser und Milch nachgießen nichts brachte. So konnten wir zumindest nicht mehr einschlafen und den Flug verpassen. Das Boarding für unseren Flieger mitzubekommen war dieses Mal etwas abenteuerlich, denn der Warteraum platze über mit uniformierten, ockertragenden Menschen, die alle ihren Flug nicht verpassen wollten. Flughafenpersonal sah man meistens auch nicht. Aber irgendwann kamen nach und nach Flughafenmitarbeiter und brüllten die Flugnummern in die Halle. Wir hielten die Ohren gespitzt bis unsere Flugnummer aufgerufen wurde und nahmen im kleinen Flugzeug Platz. Da wir freie Platzwahl hatten, setzten wir uns ganz nach vorne. Dieses Mal bot die Airline keine Snacks für zwischendurch an. Myanmar Airways International hatten den schlechtesten Services gegenüber den anderen Fluggesellschaften, die wir testeten. Änn & Fränn hatte aber selbst noch Kekse in der Tasche und entgingen so dem vorübergehenden Hungertod. Ohne Zwischenfälle landeten wir planmäßig in Mandalay. Ordnungsgemäß stiegen wir aus und holten unser Gepäck. Alles lief genau nach Ablaufplan.

 

Der Guide Aung schwärmte von dieser Stadt. Würde die zweitgrößte Stadt Myanmars unseren großen Erwartungen standhalten? Gab es spannende Sehenswürdigkeiten? Kuriose Essensgelegenheiten? Welche Hürden galt es für Änn & Fränn zu überwinden? All das erfahrt ihr in unserem ausführlichen Bericht aus Mandalay im nächsten Blogbeitrag.

 

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Ein Gedanke zu „Die Weinverkostung am Inle-See und der seltsame Flughafen von HeHo

  1. Und so geht die Reise weiter. Die Drachenfrucht Felder oder Plantagen gabs in Vietnam auch. Seitdem ist Drachenfruchtsalat mein Favorit bei Salaten. Aber andere Länder andere Salate. Schade das der Wein nicht so geschmeckt hat, so war die Tour für euch nicht ganz so erfolgreich wie gedacht. Aber anders herum: hätte der Wein geschmeckt wäre das aufwendiger gewesen ihn mitzunehmen als die geölten Blätter. Hab den Namen vergessen. Bin gespannt wie es weitergeht und lasst bald die nächste Geschichte folgen.
    Eure treue Leserin

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