Von Hoi An mit dem Bus nach Nha Trang und weiter mit dem Flieger nach Ho Chi Minh City

 

Der letzte Tag in Hoi An brach an. So ganz konnte diese kleine Hafenstadt uns nicht überzeugen. Städte wie Hanoi und die Provinz Ninh Binh gefielen uns einfach besser. Auch waren diese Ort nicht von Touristen überschwemmt. Ein weiterer großer Unterschied zu Hoi An, wir hatten die fliegenden Händler nicht so anhänglich in Erinnerung.

 


Am Abend sollte es mit dem Bus um 18 Uhr von Hoi An nach Nha Trang gehen. Bis dahin mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben und hingen die letzen Stunden im Hotel ab. Fränn erledigte ein paar offene Kundenprojekte am Computer und Änn erstellte die bisherige Kostenrechnung. Für einen Nachmittagssnack, der gleichzeitig Mittag und Abendbrot, beschlossen wir ein letztes Mal in die Stadt zu gehen.

 

 

Die dritte und letzte Fahrt mit dem „Sleeper Bus“ verlief problemlos. Erzählenswert ist unser nächtlicher Stopp an einer Raststätte. Direkt vor dem Raststättenrestaurantgebäude hielt der Bus. Der Fahrer öffnete die Tür und ein Mann stellte einen Lautsprecher in unser Gefährt. Es erklang eine weibliche Stimme, die uns aufforderte Essen und Trinken käuflich zu erwerben. Gleichzeitig informierte uns die Frau über die Länge unseres Aufenthaltes vor Ort. Was für ein netter Trick, doch auf einen solchen fallen Änn & Fränn nicht hinein. Wir mussten dringend auf die Toilette. Auf dem Hinterhof der Raststättenlokalität befanden sich dieses dringend benötigte Örtchen. Leider gab es nur eine einzige Toilette mit einem Sitz-WC. Wir mussten uns abwechseln. Die Toilette an sich war sehr dreckig, es stank nach alten Fäkalien und Rattenkot lag überall herum. Auch Änn & Fränn mussten durch sowas mal durch, schließlich sind sie Backpacker. Einem ordentlichen Backpacker ist nämlich kein Klo zu keimig.
Die Lokalität gab Essen und Getränke aus. Bei dem Anblick des äußeren Erscheinungsbildes kamen wir aber nicht eine Sekunde auf die Idee dort irgendetwas zu uns zu nehmen. Der nächste Bus hielt an der Raststätte, um zwei Hände voll Touristen in das Restaurant zu spülen. Auch dieser fuhr fast in die Halle hinein. Der Lautsprecher wurde ebenfalls im Bus platziert, um den Reisenden ihre Möglichkeiten zu erläutern, damit sie sich von ihrem lästigen Geld erleichtern können.

Wir kamen viel zu früh in Nha Trang an. Bereits nach 10,5 Stunden (statt ca. 12 Stunden) schmiss der Bus uns an der zentralen Haltestelle heraus. Wieder tummelten sich die einheimischen Mopedfahrer um uns herum. Für 20 Dollar würden sie uns zu unserem Hotel bringen. Auf so einen Deal ließen wir uns aber gar nicht erst ein. Fränn suchte noch im Bus den Standort unseres Hostels per WLAN und machte ein paar Screenshots für den Weg.

 

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So wussten wir, dass dieses nur 20 Minuten zu Fuß entfernt lag und die geforderten 20 Dollar absolut überteuert waren. Wir schnallten unsere Rucksäcke an den Hüften fest und starteten die Suche nach der neuen Herberge, durch die noch schlafende Stadt. Die Temperaturen gegenüber Hoi An stiegen weiter an. So hatten wir morgens um 4:30 Uhr schon mit den schwülwarmen Temperaturen zu kämpfen.
Nha Trang ist für seinen Strand und für sein Nachtleben bekannt. Letzteres bemerkten wir sehr früh, denn es waren viele betrunkene Menschen unterwegs, pfui. So eine derartige Maßlosigkeit ist Änn & Fränn ganz fremd. Als wir am Hostel ankamen, hatte dieses noch geschlossen. Ein Hostelmitarbeiter schlief vor der Rezeption auf einer Matratze. Er ließ uns aber freundlicherweise schon mal hinein. Wir mussten uns noch etwas gedulden und wurden mit einer Flasche Wasser zur Auffüllung der verloren Flüssigkeitsreserven in das Aufenthaltszimmer geschickt. Hier schliefen andere Backpacker, die wohl auch mitten in der Nacht in Nha Trang eintrafen, auf den Sitz- und Liegemöglichkeiten des Hostels. Da wir noch erschöpft waren, gesellten wir uns zu ihnen und legten uns ebenso ab. Die harte Holzbank war etwas unbequem und klein für uns beide, aber irgendwie musste es gehen, denn einem aufrechten Backpacker ist kein Bett zu klein und kein Untergrund zum Schlafen zu hart. Kurze Zeit später schliefen wir ein und ruhten uns aus, bis wir vom eintreffenden Hotelpersonal liebevoll geweckt wurden.

 

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Zwei überaus nette Damen freuten sich über unsere Ankunft und erkundigten sich ob wir bisher einen angenehmen Aufenthalt in Vietnam hatten. Unser Zimmer sei erst gegen neun Uhr bezugsfertig, teilten sie uns mit. Derweil gingen wir zum Strand und besorgten uns ein Frühstücksbaguette und eine Schale mundgerecht portionierte Jackfrucht, um den unerträglichen Hunger zu stillen. Die erste Maßnahme im neu bezogen Hotelzimmer hieß: Duschen! Dieses erfrischende Waschritual belebte Körper und Seele.

 


Bei glühender Mittagssonne unternahmen wir eine ausgedehnte Stadtwanderung. Unser Ziel war es wieder einmal einen Buddha anzuschauen die „Long Son Pagoda“.
Der beschwerliche Weg raubte uns die gute Grundperformance für den restlichen Tag und wir versprachen uns, dass dies der letzte Buddha war, den wir auf unseren Weg durch Asien besichtigten- wir waren uns sehr sicher.

 


Auf dem Rückweg zum Hotel kreuzte unser Weg ein KFC. Wir konnten nicht widerstehen und genossen unseren ersten Fastfood-Snack auf vietnamesische KFC-Art. Dazu eine kalte Cola und ein klimatisierter Raum zum runte
rkühlen der erhitzen Körper– das musste auch einmal sein.

 

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Zum ersten Mal auf unserer Reise gingen wir ins Meer. Diese kurze Erfrischung tat uns sehr gut. Am Strand tummelten sich die vielen russischen Familien, die scheinbar die ganze Stadt bevölkert hatten. Geschäfte, Restaurants und Kneipen führten ihre Speisekarten und ihre Leuchtreklame in Russisch.

 

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Am Abend blühte die Stadt richtig auf. Alles war bunt und lud zum Trinken ein. Wir suchten etwas länger nach einer geeigneten Abendspeise und entschieden uns, wie so oft in Vietnam, für eine „Phở“. Suppen aus der Garküche aßen wir bisher fast jeden Tag. Dieses Mal gab es eine unbekannte Zutat in unserer Nudelsuppe. Braun, glatt, viereckig, einem Stück Knete gleich lag es in der Schüsseln. Auf den ersten Blick ähnelte es einem Leberstückchen oder aber Tofu. Wir waren uns nicht sicher und rochen dran. Da der Riechtest uns bei der Identifikation des Stückes nicht weiter half, musste die Kostprobe her.
Die sonst essenstechnisch so tapfere Änn zögerte und Fränn sprang heldenhaft als Vorkoster ein. Sie versuchte den Kostbrocken so klein wie möglich zu halten und beförderte ihn dann aber blitzschnell in ihren Mund. Der Geschmackstest unterstrich, dass es keine Leber war und sonst kein anderes inneres Organ. Zum anderen war das glibbrige Stück recht geschmacklos aber nicht ekelig. Änn & Fränn aßen, wie es sich gehört, auf. Wir befragten die Köchin nach der geheimen Zutat. Diese erklärte pantomimisch, dass es sich um das ausgelaufene Blut der Ente beim Schlachten handelte. Im Bereich der kulinarischen Welt wieder etwas schlauer, genehmigten wir uns zwei Bier am Strand, bevor wir unsere ersehnte Nachtruhe in einem richtigen Bett antraten.

 


Der nächste Tag begann entspannt. Wir hatten „fast“ ausgeschlafen und gingen zum Frühstück. Etwas spärlich kam das Frühstück daher. Nur ein Baguette und ein Getränkt wurde für jeden Gast eingeplant. Das konnte unsere Mägen natürlich nicht füllen.

Unser Flieger nach Ho Chi Minh City sollte geplanter Weise am Abend um 18:30 Uhr starten. Per E-Mail erfuhren wir, dass unser Flug gestrichen wurde und der nächstmögliche Flug erst um 1:55 Uhr des nächsten Morgen abfliegen würde. Zur völligen Desorientierung schickte Jet Star am Morgen des ursprünglichen Fluges noch einige verwirrende E-Mails mit verschieden Abflugzeiten. Wir waren überfordert und konnten nicht mehr deuten welcher Flieger um welche Uhrzeit unser sein sollte. Die Dame vom Hostel nahm sich diesem Problem an und telefonierte mit der Zentrale von Jet Star. Sie klärte die Angelegenheit vorzüglich. Zudem organisierte die freundliche und hilfsbereite junge Dame uns obendrein ein Taxi zum Flughafen und ein Taxi, dass uns vom Flughafen in Ho Chi Minh City zu unserem neuen Hostel bringen sollte. Ein perfekter Service.

Zum Mittag ging es auf die gewohnte Nahrungssuche. Dieses Mal griffen wir bei unsrem täglichen Essenfang sprichwörtlich ins Klo. Unser Schnäppchenwahn war so sehr auf Sparkurs getrimmt, dass wir zum Mittag und zum Abendbrot ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis serviert bekamen.
Zum Mittag hielten wir bei einem Backpacker Hostel mit angeschlossen Restaurant. Das klingt doch viel versprechend, dachten wir. Leider gab es nicht alle gelisteten Speisen und wir mussten auf ein Ersatzgericht zurückgreifen. Etwas fad, trocken und mit schlechten Tomaten, trug dieses Essen nicht dazu bei uns zu befriedigen. Wir gingen enttäuscht zum Hostel zurück.

 

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Zum Abend wollten wir schlauer sein und machten fast eine Wissenschaft aus der Nahrungssuche. Am Ende aber jagten wir unser schlechtestes Essen in Vietnam. Klebriger gelber Reis mit verschiedenen Wurstsorten, Eiern, süßer Salami, getrockneten Hühnerfleisch und unappetitlichem Gesamtgeschmack. 
Hochenttäuscht suchten wir unsere Unterkunft auf.

 

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Einige Zeit mussten wir noch im Hostel verweilen bis uns das Taxi zum Flughafen brachte. Mit Bananenessen und Blogschreiben vertrieben wir uns die Wartezeit. 
Das Taxi brachte uns zum 45 Minuten entfernten Flughafen. Um diese nächtliche Zeit war der Flughafen wie ausgestorben. Kein Mitarbeiter weit und breit, der uns einchecken wollte. Nach einigen Minuten des Wartens und der Verwunderung nahm sich dann aber doch eine Angestellte das Herz und erledigte diese Aufgabe.
Um 2:50 Uhr landeten wir in Ho Chi Minh City. Am Eingangsbereich wartet schon der Taxifahrer mit einem Schild, das die Aufschrift „Franziska Gronwald“ trug. Zum Glück konnten wir um diese merkwürdige Zeit schon unsere Zimmer beziehen und uns eine erfrischende Dusche genehmigen, um dann die Nachtruhe von 4 – 8 Uhr zu vollziehen. Die kurze Zeit zum Ausschlafen akzeptierten Änn & Fränn, denn einem tüchtigen Backpacker ist keine Nacht zu kurz …

 

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9 Gedanken zu „Von Hoi An mit dem Bus nach Nha Trang und weiter mit dem Flieger nach Ho Chi Minh City

  1. 🙂 Oh ani tut mir leid wenn die dir gut schmecken wollte ich dir das nicht schlecht reden 🙂 sieht aber schon bischen merkwürdig aus 😉
    Aber schöne bilder hab ihr da 🙂 macht es euch noch schön 🙂

  2. Wein Buddha hier und einer da, kann man sich schon Mal ansehen aber da stimme ich Änn zu … so langsam werden wir noch Buddha Experten so viele wir wir uns angeschaut haben.
    Unser Fokus liegt auf dem Thema „Essen“, bis jetzt waren wir bis auf KFC nur einmal im Restaurant ansonsten nur in Garküchen und es geht uns blendend somit einfach mal ausprobieren. Gestern gab es auch wieder Seafood am Straßenrand, lecker.

    Irgendwie hat mich Nha Trang ein wenig an MIAMI (hoffentlich haut mich jetzt niemand der schon mal beide Ort besucht hat) erinnert nur halt die Light-Version in Russisch.
    Mit den Hotels und Hostels hatten wir bis jetzt immer Glück, oft waren die Hostels von der Ausstattung sogar besser als ein Hotel.

    P.S.: Du kannst mir die Bali-Infos gerne mal per Mail schicken, bis jetzt buchen wir alles immer vor Ort und können uns nicht beschweren. Bis jetzt haben wir immer für den günstigstes Preis das beste Angebot gefunden. 😉

  3. Wo fange ich nur an??
    Der vorerst letzte Buddha Besuch kommt hin. In kambodia stehn tempel, malaysia ist moslimisch, singapure ne – keine zeit für Buddha, ich kann mich auch nicht erinnern das da einer steht. Tja und in Indonesien Tempel soweit das Auge reicht.
    Also vor BKK kommt kein Buddha mehr.
    Eure essenseinnahmen sind schon besonders. Vor dem ein oder anderen Sachen kann man sich schon ekeln.
    Mein erster Eindruck von nah trang ist nicht so berauschend.
    Wenn ich die Hochhäuser am Strand sehe vergeht mir alles.
    Und dann noch russen , das geht gar nicht.
    Das ihr so früh in eure Zimmer konntet war echt nett und eher selten.
    Aber schön.
    So eben habe ich von 3 Reiseunternehmen die Angebote geprüft.
    Da gabs einen Unterschied von 100 € , da ich an euer Budget gedacht habe, buchte ich natürlich den preiswertesten.
    Als auf Bali sollte alles laufen, ohne viel zu laufen .
    So kids, noch 8x arbeiten , und heute in 2 wochen gehts los.
    Wie ihr merkt bin ich happy und zähle die tage. Freu freu……
    Ganz viel Spass in siem rep , ich hoffe es gefällt euch genauso wie mir.

    1. Frei nach dem Motto „Spaß ist kein Vergnügen“! Wenn nach so einer langen Busfahrt hat man nicht wirklich mehr Lust und Laune zu feiern. Bis jetzt hatten wir auch einfach keine Zeit für solche Art von Vergnügen … es fehlt einfach an Zeit.

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