Die wilde Verfolgungsjagd nach dem perfekten James Bond Motiv.


Am zweiten vollen Krabi-Tag schlugen wir, wie die Tage zuvor, ordentlich am Frühstücksbuffet zu. Schließlich brauchten wir viel Kraft, auf dem Tagesprogramm stand der Tagesausflug zur James Bond Insel. Gemeint ist eine kleine Insel bzw. ein kleiner Felsen in der Phang Nga Bucht aus dem Film: „Der Mann mit dem goldenen Colt“, der vor über 40 Jahren gedreht wurde. Die älteren unter euch kennen ihn sicher. Änn & Fränn mussten sich zur Orientierung erste einmal ein YouTube Video anschauen und waren sehr amüsiert. Ein Minibus sammelte uns um 9:30 Uhr am Hotel ein. Eine zweistündige Fahrt in diesem Van zusammen mit neun weiteren Touristen mussten wir bis zur ersten Attraktion über uns ergehen lassen. Da es draußen leicht regnete, fühlte sich diese lange Fahrt dann doch nicht ganz so schlimm an. Abgeladen wurden wir am Wat Suwan Khuha, dem sogenannten Monkey Cave.

 


Ein schrecklich touristischer Ort. Vor der Tropfsteinhöhle, in der ein buddhistischer Tempel eingebaut wurde, lauerten 40 bis 50 Affen unterschiedlichster Größen, die nur auf die Zufütterung mit Bananen durch die Touristen lauerten. Alles war voll Müll und Affenkot. Die Besucher, die wahrscheinlich alle eine ähnliche Tour gebuchten hatten, wurden in Massen angefahren und durch die Höhle gedrückt. Änn & Fränn schossen von den putzigen Tierchen ein paar wundervolle Bilder und freuten sich dann auf den traumhaften Ausblick zur Phang Nga Bucht.

 


Doch bevor wir in einem Boot übers Wasser schippern konnten, mussten wir uns noch eine halbe Stunde im Minibus gedulden. Endlich am Phang Nga Nationalpark angekommen, wurden wir auch gleich mit einer 19-köpfigen Reisegruppe in eine altes Longtailboot gesetzt.

 


Der Regen hatte aufgehört, allerdings hing der Himmel noch voll mit grauen Schleierwolken. Die Aussicht auf die grünen Felsen durch den Nationalpark konnte sich nicht in seiner vollen Pracht entfalten. Einen Zwischenhalt machten wir an einem Pfahldorf und bekamen ein Mittagessen aufgetischt, das allerdings kein Gaumenschmaus war. Eine Fischsuppe mit befremdlichen Geschmack, seltsam gekochtes Gemüse und trockene Hühnerkeulen. Einzig die frittierten Schrimps und die kalte Cola konnten uns ein wenig verlocken.

 


Nach dem Essen gab es genug Zeit um das muslimische Dorf, welches einem Zigeunerdorf gleichkam, zu besichtigen. Alles war vollgepackt mit Shoppingständen. Wir gingen die schmalen Gassen entlang, links und rechts nur Plunder, der an die Touristen mit leicht sitzendem Geldbeutel gehen sollte. Die Kleidung die angeboten wurde, war teilweise die Kollektion längst vergangener Tage. Eine kleine Zeitreise 10 Jahre zurück.

 


Wir schlängelten uns durch die Shoppinggassen bis zur dorfeigenen Schule mit schwimmendem Sportplatz. Die kleineren Kinder hielten Mittagsschlaf. Die Älteren nahmen am Unterreicht teil. Seltsamerweise hüpften, sprangen und schrien sie im Klassenzimmer herum. Alles auch kein Wunder, wenn nebenan hunderte Touristen pro Tag die Wege kreuzen und mindesten die Hälfte von ihnen interessiert in die Klassenräume schaute und wie verrückt Fotos machten. Wir waren schockiert. Diese Art Massentourismus gefiel uns gar nicht. Das muslimische Dorf bekam von uns das Prädikat grauenhaft.

 

 

Nach ganzen 45 Minuten Aufenthalt an diesem grauenhaften Ort knatterte unser Longtailboot endlich zur herbeigesehnten Phang Nga Bucht. Fast hätten wir den James Bond Felsen übersehen, denn aus der Nähe wirkte er so klein, geradezu zierlich. Als wir aber auf der davorgelegenen Insel Bilder von ihm schossen, entfaltete er seine volle Schönheit.

 


Der Höhepunkt der Tour stand aber noch bevor, Kanufahren durch die Felsformationen ganz in der Nähe des James Bond Felsen. Es gab drei große schwimmende Stationen, an denen die abenteuersuchenden Touristen auf aufblasbare Kanus inklusive rudernde Bootsführer verteilt wurden. Wir starteten die Kanufahrt zusammen mit ca. 30 anderen Booten und waren so sehr mit der Aufnahme von Fotos und Videos von den Höhlen und Felswänden beschäftigt, dass wir gar nicht merkten wie wir uns von den anderen Booten entfernten.

 


Plötzlich fuhren wir mit unserem Ruderer durch schmale kleine Höhlen und es war weit und breit kein anderes Kanu mehr zu sehen. Änn bekam ein kribbeliges Magengefühl. Wir verstanden nicht warum wir mit unserem Ruderer auf einmal das einzige Kanu weit und breit waren. Das war genau das Abenteuer nach dem wir gesucht hatten. Teilweise waren die Zugänge zu den Höhlen so niedrig, dass wir uns flach auf den Rücken legen mussten, um unter den dunklen Höhleneingängen durchzufahren. Am anderen Ende, hinter der Dunkelheit, bekamen wir dann Traumhaftes zu sehen. Zwischen den Gesteinen gab es immer wieder offene Stellen mit Sonnenlicht und Vegetation. Unser Ruderer zeigte uns wirklich schöne Orte. Trotzdem waren wir etwas besorgt aufgrund der vorangeschrittenen Zeit. Wir mussten dringend zum Startpunkt zurück, denn wir wollten unsere Reisegruppe nicht ohne uns ziehen lassen. Somit baten wir den Bootsführer umzudrehen. Nicht ganz sicher wo wir jetzt landen würden versuchten wir zu entspannen. Und tatsächlich er brachte uns zum Ausgangspunkt zurück. Am Bootsanleger hielt unser Guide bereits nach uns Ausschau. Alle Passagiere saßen schon im Longtailboot bereit und warteten nur auf uns. Zufrieden das Beste aus dieser Tour gemacht zu haben, traten wir den Rückweg an. Es war schon dunkel als wir in Ao Nang zurück waren. Der Magen knurrte und wir genehmigten uns in einem Restaurant, nahe des Hotels, ein Massaman Curry, sowie ein kaltes Bier. Das Curry mundete uns sehr. Gleichzeitig stellten wir fest, dass wir in Berlin teilweise sehr gute asiatische Restaurants haben, die oft mit dem Geschmack und der Qualität der Küche hier vor Ort mithalten können und sich nicht verstecken müssen.

Der Mittwoch startet mit Regengeräuschen an unserem Balkon. Wir beeilten uns beim Frühstück nicht weiter, denn draußen konnte man nichts erleben, zu viel von dem Regengut prasselte auf die Erde hinab. Wir nutzten die Zeit positiv mit unseren Blogarbeiten. Am Nachmittag besuchten wir den hoteleigenen Fitnessraum und trainierten uns ein bisschen vom Frühstücksbuffet weg.

 


Zum Abkühlen schwammen wir eine kleine Runde bei Regen im Pool. Einzig zur Wäscheabgabe verließen wir das Hotel. Das gute an der regnerischen Geschichte war, dass wir so sehr fleißig unsere Erlebnisse in Wort und Bild dokumentieren konnten. Zur Belohnung für unseren blogtechnischen Einsatz gönnten wir uns im Hotelrestaurant eine Portion gebratenen Reis, der in einer Ananas aufgetischt wurde. Es schmeckte uns hervorragend und gab einen tollen Abschluss für den arbeitsreichen Tag.

 


Auch unser letzter Tag in Krabi begann feucht. Der Blick aus dem Fenster sprach nichts Sonniges. Der Regen hörte einfach nicht auf. Wir genossen zu Beginn des Tages das herrliche und überaus qualitativ hochwertige Frühstücksbuffet. Essen hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. So auch bei Änn und Fränn. Wir erfreuten uns zunächst an unseren Arbeiten am Blog. Später als der Regen dann doch nachließ und nur noch vereinzelt Nieselregen wahrzunehmen war, setzten wir die Shoppingtour fort und begaben uns in das Getümmel an der Strandpromenade. Wir schossen die wichtigsten Schnäppchen und genossen Kokosnusseis mit sechs Kugeln ehe wir unsere Shoppingbeute stolz ins Hotel brachten.

 


Am Abend wurden wir wieder fleißig, denn auf große Partytouren hatte wir keine Lust auch ging unser Flieger am nächsten Tag nach Bangkok recht früh, so dass wir um 7 Uhr morgens mit gepackten Koffern vor dem Hotel bereitstehen mussten. Also schraubten wir kräftig an unseren blogtechnischen Aufgaben. Den Abend versüßten wir uns wieder im Restaurant des Hotels mit einem fantastischen Green Curry. Die Kokosmilchsoße gefiel uns besonders gut, denn sie hatte nicht diesen intensiven Kokosgeschmack, leicht und dezent hielt die Soße genau die richtige Balance zwischen würzig und süß.

Vier Stunden Schlaf mussten für die Nacht genügen. Mit gepackten Rucksäcken checkten wir aus dem Hotel aus. Das Auschecken dauerte eine ganze Weile. Wartend und drängelnd stand der Fahrer des Shuttles, welches uns zum Flughafen bringen sollte, uns auf den Füßen. Fränn ging zum Shuttle vor, um den Mann zu beruhigen, derweilen klärte Änn die Angelegenheit mit dem Hotelpersonal. Ein Mitarbeiter kontrollierte erst unser Zimmer auf vollständige und unbeschädigte Einrichtung. Für uns gab es keinen Grund zur Aufregung, denn wir hatten uns nichts zu Schulden kommen lassen und alles sehr sorgsam behandelt. Doch natürlich, die Kissengeschichte wurde wieder hervorgeholt. Sie wollten wissen was mit den Kissen geschehen sei, die am ersten Tag nachdem der Room Service das Zimmer hergerichtet hatte, angeblich verschwunden waren. Änn erklärte erneut, dass von Anfang an keine Kissen im Zimmer vorhanden waren. Fränn die ungeduldig am Shuttle wartete, kam dazu um der Sache auf den Grund zu gehen. Auch sie war über diese boshafte Unterstellung nicht erfreut, hatten wir doch schon am ersten Tag die Sachlage mit der Rezeption geklärt. Da wir das nicht witzig fanden und man es uns an Mimik und Gestik schon anmerkte, konnten wir dann auch ohne den geldlichen Ausgleich für die verloren gegangen Kissen zu zahlen, endlich gehen. Die letzte Etappe unserer Reise stand kurz bevor, unser liebgewonnenes Bangkok.

 

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