Wie eine Postkarte unseren Weg bestimmte. Sommer, Sonne und kleine Frühstückskomplikationen


Durch einen Zufall vor ein paar Monaten wurden wir in einem Supermarkt in Schöneberg auf eine Postkarte, mit einem traumhaften Urlaubsmotiv in Kroatien, aufmerksam, Yoga Retreat in Korcula. Fränn steckte die Karte in den Rucksack, man weiß ja nie. Obwohl, wir sonst eher im Winter verreisen wollte das Schicksal es diesmal anders. Mariana und Fränn lernten sich auf der Arbeit kennen, verstanden sich von Anfang an und hatten im letzten Jahr das ein oder andere Hindernis zusammen gemeistert, wir gingen durch dick und dünn und beschlossen unseren Job an den Nagel zu hängen. Na ja nicht ganz. Wir kündigten zusammen unsere Jobs und genehmigen uns jetzt eine kleine Auszeit nach den Strapazen des letzten Jahres. Für sechs Wochen heißt es nun Resturlaub und ein Monat Auszeit bis es wieder zusammen weiter geht. Also es stand fest wir brauchen eine Auszeit nur wohin? Ein Roadtrip durch Deutschland, Asien, Südamerika oder aber Transsibirische Eisenbahn? Kurz bevor wir kündigten erinnerten wir uns an die Postkarte. Dieses traumhafte Motiv in Kroatien. Genau das Richtige, Yoga Retreat auf Kroatien, eine Woche ohne Handy, nicht erreichbar, eine Challenge, der wir uns stellen wollten. Somit ging die Planung los. Trogir >> Lastovo >> Yoga auf Korcula >> Dubrovnik – (Route auf Google Maps) drei Wochen Mittelmeer.

 

 

Unser Flieger ging wie so oft nicht pünktlich los. Die Ausrede diesmal, Flugstau und Unwetter über den Alpen. Nach gut 1,5 Stunden Flugzeit erreichten wir Split. Endlich Sonne, endlich Palmen, endlich waren wir am Ziel – absolut verdient und dringend notwendig. Fränn war noch etwas skeptisch, ein Paradies nach nur 1,5 Stunden Flugzeit?
Unser Versuch am Flughafen ein UBER zu bekommen ging schief und somit gaben wir nach vier gescheiterten Buchungen auf. Ein Taxi kam für Fränn natürlich nicht infrage. Zu teuer, zu bequem und zu einfach. Ein Taxifahrer wollte uns kurz vorher übers Ohr hauen. Angeblich kostet der Linienbus 60 kn was umgerechnet ca. 8 € ist für nur 4,7 Kilometer und angeblich nur einmal die Stunde kommt. Wir rochen den Braten und gingen zur Busstation um selbst zu schauen.
Leider keine weiteren Infotafeln. Als der freche Taxifahrer uns nach fuhr und uns die Taxifahrt aufdrängeln wollte entschieden wir uns aus trotzdem Linienbus eine Chance zu geben. Egal wie lange wir warten oder unsere treuen Rucksäcke tragen müssen, wir fahren Bus. Oh was für ein Wunder nach nur 10 Minuten warten kam der Bus auch schon. Für nur 13 kn pro Person (1,90 €) setzte uns der freundliche Busfahrer in Trogir am Busbahnhof ab. Die Sonne schien, die Palmenblätter wehten im Wind und wir waren nun endlich angekommen und die ersten Abenteuer konnten beginnen.

 

 

Über eine kleine Brücke erreichten wir die kleine Altstadt von Trogir. Man fühlt sich wie in einer kleinen Festung. Enge Gassen, mediterrane Restaurants mit frischem Fisch an jeder Ecke und wir mit unseren schweren Rucksäcken. Wo ist nur unsere Unterkunft? Total verwundert standen wir vor einer Eisdiele an der ein kleines Schild stand „Beljan“. Mariana freute sich schon in einer Eisdiele zu wohnen und fragte direkt den netten Eisverkäufer, wo der Eingang sei. Fränn bekam Todesangst, jeden Tag Eis? Morgens? Mittags? Abends? Der freundliche Eisverkäufer reichte uns ein Telefon und bot uns per Telefon mit der Pension Kontakt aufzunehmen. Okay, etwas verwundert nahm Mariana die erste Challenge an und telefonierte da drauf los. Nach ca. 10 Minuten kam eine auf den ersten Blick nett aussehende Dame. Wir folgten ihr um die Ecke zur Pension, zu Marianas Trauer leider nicht in den Eisladen. Nach ca. 40 Treppen erreichten wir unser Domizil. Eine Terrasse mit Blick über Trogir und ein nettes Zimmer.

 


Die Dame begleitete uns in unsere Räumlichkeiten und informierte uns über alle möglichen Dinge. Fränn hörte der netten Dame, die total außer Atem war, aufmerksam zu. Ab und zu stellte sie eine Frage doch Mariana fand die Dame vertrauenswürdig. Fränn hingegen musste die ganze Zeit an „Kevin – Allein zu Haus“ denken. Die Frau hatte einen komischen Zahn, irgendwas war mit ihr faul. Sie beantwortete alle Fragen und schlug uns ein Angebot vor. Sie hörte gar nicht auf zu schwitzen und probierte Fränn mit einem Kompliment zu erweichen „Nice Tattoos“.

Wenn wir unsere Buchung bei Booking stornieren würden, dann würden wir statt den vereinbarten 120 € nur noch 100 € zahlen, bar natürlich. Was so ein Backpacker ist, kann da nicht nein sagen. Trotzdem mulmigen Gefühl gingen wir den Deal ein, Frühstück inklusive war wie gebucht. An der Stelle muss man nochmal erwähnen, dass Fränn eine ausdrückliche Frühstücksgenießerin ist und ohne ein ordentliches Frühstück nie aus dem Haus gehen würde. Wir verabschiedeten die Dame und tauschten uns aus. Fränn hatte immer noch ein komisches Gefühl. Egal, Kopf aus und raus an die frische Meerluft. Wir entschieden uns den örtlichen Supermarkt aufzusuchen. Wasser, zwei Joghurts und noch etwas Obst für zwischendurch.
Zum Abendbrot gab es ein Backpacker Menü vom örtlichen Imbiss: Ćevapčići, Pommes und eine Cola. Wir saßen am Wasser und genossen die Sonnenstrahlen. Danach ging es nach Hause, auf der Dachterrasse gab es ein kühles Radler zum Einklang der nächsten Wochen.

 


Am nächsten Morgen wachten wir um 8:30 Uhr auf. Fränn machte schon die ersten Scherze über die vertrauenswürdige Pensionsdame. Das Frühstück sollte vor unserer Tür serviert werden. Komisch, Fränn hatte ja auch schon die ein oder andere Reise hinter sich aber das war ihr auch neu. Mariana hingegen vertraute immer noch auf die Worte der Dame. Nachdem der Hunger immer größer wurde und wir Geräusche gehört hatten, öffnete Fränn die Tür. Was für ein Anblick: Leere Fliesen. Hm, vielleicht ist das Frühstück auf der Terrasse schon fertig dekoriert. Fränn wagte einen Blick nach draußen. Doch da saß nur die Zimmernachbarin mit einer Tasse Kaffee und genoss die morgendliche Sonne. Wütend ging Fränn ins Zimmer und informierte Mariana über die Katastrophe. Die Pensionsdame hatte uns gerollt. Mariana beruhigte die aufbrausende Fränn, die Dame komme bestimmt gleich und fragte ganz freundlich unsere Zimmernachbarin, ob diese eventuell die nette Pensionsdame gesehen hätte. Doch leider wurden sie auf die gleiche fiese Masche gerollt. Zumindest hatte sie noch Glück da sie einen Wasserkocher und Tassen im Zimmer hatten. Hilfsbereit lieh sie uns eine Tasse und den Wasserkocher damit wir uns wenigstens einen Kaffee kochen konnten. Das erste Abenteuer war im Kasten, wie Mac Gayver bauten wir uns aus unserem Joghurt, unseren Aprikosen und stehen gelassenen Haferflocken ein abenteuerliches Frühstück zusammen.

 


Egal, so viel Spaß für so wenig Geld. Auf eine Nachfrage per SMS an die nette Pensionsdame Mirjana bekamen wir nur ein „okay“. Okay dachten wir, aber weiter Warten war keine Option und somit entschieden wir, um 11 Uhr endlich das Zimmer zu verlassen und die Buchten von Trogir zu erkunden. Vielleicht hatte die Dame ja einen Unfall oder eine andere gute Ausrede, die nachvollziehbar war. Abwarten!
Durch die Altstadt ging es ca. 10 Minuten durch die engen Gassen bergauf. Wir trauten unseren Augen kaum. Eine verlassene Bucht. Das Wasser war glasklar, die Sonne schien noch angenehm und der Ausblick gefiel uns – angekommen im Paradies. Wir breiteten die Decken aus und legten die Beine in die Sonne. Die erste Runde im Mittelmeer wurde absolviert. Eine kurze Mediation, ein Buch in der Sonne – wir waren angekommen.

 


Mariana legte einen Hotspot und beide suchten wir per Handy nach einer Möglichkeit am morgigen Tage zum Krka Nationalpark zu kommen. Digitalisierung sei dank buchten wir über das Handy per Paypal für den morgigen Tag eine Tour. Ein Naturschutzgebiet mit Wasserfällen. Manchmal kann so eine absolute Erreichbarkeit auch ein Vorteil sein. Für umgerechnet 50 € (zwei Personen) plus Eintritt wollten wir uns dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen. Noch eine Runde im Meer und zurück zur Pension vielleicht wartete die nette Pensionsdame mit einer spannenden Entschuldigung auf uns. Wir waren gespannt. Nichts! Zum Abendbrot gab es zwei Pizzen zur Stärkung, ausnahmsweise im Restaurant und zwei kühle kroatische Bier.

 

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6 Gedanken zu „Wie eine Postkarte unseren Weg bestimmte. Sommer, Sonne und kleine Frühstückskomplikationen

  1. Hm, wir sind jetzt seit 4 Jahren regelmäßig in Kroatien und hatten eigentlich immer Glück mit den Unterkünften… alles schick und die Leute sehr freundlich. Gerade sind wir in Povljana auf der Insel Pag und freuen uns auf zwei Wochen kroatische Gastfreundschaft, die großartige Landschaft und das leckere Essen (v.a. Tintenfisch… 😀 ). Split, Trogir und Krka haben wir letztes Jahr auch besucht. Wenn man in der Ecke Split ist, lohnt es sich, Richtung Omis und Makarska runter zu fahren. 😉

    1. Vielen Dank, ich bin das erste Mal in Kroatien und es gefällt mir sehr gut. Waren bis heute Morgen auf Lastovo und sind jetzt in Vela Luca zum Yoga. Bin echt gespannt was wir noch alles hier erleben dürfen. Ach ja und Tintenfisch hatten wir gestern Abend zum Abendbrot, sehr lecker.

  2. Dankeschön das ihr euch die Mühe macht und diesen Blog schreibt. Zu schön , neues Land , liebe Leute und trotzdem wird man gerollt. Kein Frühstück ist nicht nur fies sondern auch ein Angriff auf Leib und Seele. Aber ich glaube ihr habt einen zwischensnack reingehauen. Klingt spannend und Landschaftlich schön. Erholsame Tage und bis dahin eure treue Leserin

    1. Wir haben auch lange überlegt, ob wir die Geschichten teilen. Das Feedback ist immer so positiv das wir nicht anders konnten. Zwar etwas zeitversetzt aber okay. In der aktuellen Unterkunft haben wir etwas mehr oder besser gesagt großes Glück uns werden mit einem sehr reichhaltigen Frühstück belohnt. Die nächsten Abenteuer sind auch schon im Kasten. Vielen Dank für dein Feedback!

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