Anjuna Beach. Willkommen im Hippie Paradies

Nachdem wir den Anjuna Flea Market besucht hatten wollten wir Anjuna als Ort noch etwas besser kennenlernen und beschlossen nochmal hierher zurückzukehren. Unsere Bekanntschaft vom ATM Doro hatte uns Shiva Valley empfohlen. Jeden Dienstag gibt es hier legendäre Trancepartys. Endlich wollten wir rausbekommen was es auf sich hatte mit der Hippie Bewegung hier in Goa. Hier, wo alles in den 60ziger Jahren losging und sich viele Dänen, Schweden und Deutsche zur Ruhe gesetzt haben. 


Shiva Valley am Tag


Nach dem Frühstück und dem täglichen Jahresbericht schreiben ging es wie immer erstmal in das Zentrum von Calangute zur Hauptstraße. Fränn handelte ein Tuk Tuk für 300 Rupien bis nach Anjuna aus, Mariana war über die Verhandlung etwas enttäuscht da Fränn nach dem ersten Feilschen schon aufgab. Fränn fand den Preis hingegen vollkommen okay, egal. Also rein in das Tuk Tuk und los zu den Hippies. Nach ca. 25 Minuten waren wir wieder in Anjuna und liefen die eine Hauptstraße entlang, erstmal Richtung Meer. Fränn merkte sofort, hier war es irgendwie anders. Wir schauten von oben auf das Meer hinunter und sahen überall Lavasteine und kein Strandabschnitt wo man gut baden gehen konnte. Fränn konnte die Energie förmlich spüren und war gespannt was sie hier erwartet. Als Erstes gingen wir den Hügel runter ans Meer die Aussicht genießen. 


Nach dem kleinen Abstecher ging es direkt wieder den Hügel hinauf an die Straße, die kleinen Gassen entlang ins Herz von Anjuna. Wir kamen an vielen kleinen Strandbars vorbei, es sah überall sehr gemütlich aus. Von links und rechts wurden wir unauffällig gefragt Kokain, Marihuana? Nein, danke antwortete Fränn freundlich, so wie sie es jeden Morgen aus Kreuzberg gewohnt war, wenn sie am Görlitzer Bahnhof aussteigt und die Dealer ihr Grass zum Frühstück anbieten. Wir schlenderten entspannt durch die Gassen und begutachteten die vielen Shops und Menschen die entspannt hier abhingen. Natürlich ließ es sich Fränn nicht nehmen und es gab eine Hose für 200 Rupien als Erinnerung. Diesmal ein schwarzes Model mit landestypischem Muster. Weiter ging es am Strand entlang. Dieser war ganz anders als in Calangute. Hier gab es eine überschaubare Menge an Liegen und irgendwie nervten die Inder mit ihren Fotos nicht. Man konnte hier gemütlich spazieren gehen ohne andauernd ein Foto machen zu müssen. Jeder macht was er will. 


Kühe am Strand

Auffällig war der viele Dreck, scheinbar gab es hier keinen örtlichen Reinigungsdienst wie in Calangute oder aber die Menschen machen hier mehr Dreck. Wir waren verwundert, obwohl hier so viele Aussteiger wohnen? Stört es sie nicht oder sind es die Touristen die Anjuna einen kurzen Besuch abstatten und den Müll einfach liegen lassen? Auf jeden Fall gab es hier weniger indische Touristen, weniger Strandliegen und allgemein war es hier etwas authentischer. Unser Fazit: Wer einen perfekten Strandurlaub machen möchte der ist in Calangute wohl besser aufgehoben, wer hingegen die Energie der Hippies spüren möchte und es etwas authentischer mag, der muss unbedingt nach Anjuna. Eine Unterkunft am Strand gibt es hier schon für weniger als 5 € pro Nacht. 
Für uns ging es Richtung Shiva Valley wo sich scheinbar viele Aussteiger am Abend treffen und Goa Trance Klängen lauschen oder aber ausgiebig feiern. Unsere ATM Bekanntschaft Doro hatte uns die Bar empfohlen also mussten wir unbedingt dort hin. Leider hatten wir die wöchentliche Trance Party am Dienstag verpasst aber egal. 
Am Ende des Strandes von Anjuna und am Anfang des Berges befindet sich Shiva Valley. Eine zweistöckige Bar, direkt am Meer mit Liegeflächen zum Ausruhen.


Shiva Valley 

Doch bevor wir Shiva Valley einen Besuch abstatteten, kletterten wir die Felsen nebenan entlang da wir wissen wollten was sich dahinter befand. Doro hatte uns ja berichtet, dass man von Baga aus über den Berg nach Anjuna laufen kann, zwar nicht ganz ungefährlich aber es soll einen Weg geben, den wir nun suchten. Wir kletterten den Berg hinauf, um uns Anjuna von oben anzuschauen. Der Ausblick war fantastisch, von hier aus konnte man das Gelände des Sunburn Festivals – das größte elektronische Musikfestival Asiens und das drittgrößte Tanzfestival der Welt sehen, was vor ein paar Tagen hier stattgefunden hatte. Aber auch Hill Top konnte man sehen, man hatte von dort oben einen sehr tollen Blick auf Anjuna und Vagator. Ansonsten waren wir fast alleine, nur ein Pärchen was sich einen Joint genehmige und ein Mann der den Sonnenuntergang genoss. Es war wundervoll. 


Anjuna von oben

Bevor es dunkel wurde, gingen wir den Weg Richtung Shiva Valley, den Berg wieder hinunter und statteten der Bar einen Besuch ab. Gemütlicher kann man einen Abend nun wirklich nicht verbringen. Wir nahmen auf einer Matte mit Kissen platz, direkt mit Meerblick. Es war eine riesen Matratze wo man auch sehr gut schlafen könnte. Der Kellner kam und wir bestellten zwei Bier und eine Pizza. Es war der perfekte Ort, um einen Sonnenuntergang zu genießen. Direkt am Meer – gemütlicher geht es kaum.


Mariana bestellte sich eine Corn Pizza, nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Pizza mit Blumenkohl, Rahmkäse, Möhren und Bohnen aber gut, da wir nicht anspruchsvoll sind war es uns in dem Moment relativ egal. Die Situation hätte nicht besser sein können. Das Meer, der Sonnenuntergang. Man liegt bequem auf einer Matte mit Kissen, es war ein Traum und überhaupt nicht vergleichbar mit Calangute oder Baga. Auch hier wieder Goa Trance Musik statt Rummeltechno. Wir beobachteten das wilde Treiben am Strand und genossen die Zeit hier in Shiva Valley, es wird auf jeden Fall nicht der letzte Besuch gewesen sein. Fränn hatte wieder einen Punkt auf ihrer Bucketlist abgehakt. 


Danach ging es zurück am Strand entlang da wir langsam wieder zurück nach Calangute mussten. Vorbei an der Bar „Tantra“, die so gemütlich aussah, dass wir doch noch unbedingt ein weiteres Bier trinken mussten. Wie ein Baumhaus mit verschiedenen Abteilen, wo man seine Seele einfach baumeln lassen konnte. Wir nahmen in einem Abteil, auf dem Boden – eine riesengroße bequeme Matte mit Kissen und Tisch platz. So bequem saßen wir noch nie am Strand. Bestellten ein Bier und genossen die Situation.


Nach dem einen Bier ging es weiter Richtung Straße, wo wir ein Tuk Tuk Richtung Calangute nehmen wollten. Leider war es nicht ganz so einfach denn die Fahrer riefen überteuerte Preise auf, 600 Rupien für die Fahrt. Hin zu zahlten wir nur 300 Rupien. Klar sind 600 Rupien für einen Deutschen nicht viel aber es ging ums Prinzip. Also verneinten wir und Fränn musste immer noch über den Spruch von Mariana nachdenken, laut Mariana waren die 300 Rupien für die Hinfahrt zu viel. Sie hatte sich lustig gemacht, dass Fränn beim Feilschen so schnell auf die 300 Rupien einließ. Also probierte Fränn ihr Glück – ohne Erfolg. Wir liefen immer weiter und weiter nach Anjuna, um unser Glück zu versuchen, doch leider blieben die Fahrer hartnäckig und irgendwann kamen auch keine Fahrer mehr also weiter laufen. Nach ca. 30 Minuten endlich ein Ende in Sicht und wir fanden endlich ein Tuk Tuk. Fränn feilschte und feilschte aber 250 Rupien waren einfach nicht möglich somit musste Mariana einsehen, dass die Hinfahrt von Fränn mit 300 Rupien ein echt guter Preis war. Wir sagten zu und ließen uns von unserem Fahrer nach Calangute fahren. Vorbeiging es an den Saturday Night Market in Baga, Fränn ihr Herz blutetet doch sie blieb stark und wir fuhren vorbei. Nochmal schnell in den ATM an der Hauptstraße, dass verrückte in Calangute ist, dass es in den ATMs ein Security-Mann gibt, der jeden nur einzeln hinein lässt. Kein Gedrängel oder Angst das einem jemand etwas klauen könnte, man hat alle Zeit der Welt hier in Ruhe Geld abzuheben. Danach ging es früh ins Bett da wir Kraft zum Blog schreiben brauchten. 

Am nächsten Morgen gab es wie jeden Morgen Ghee Dosa eine Crêpesartige Pfannkuchen, ein Omlett, Melone, Ananas, Papaya, Masala Tee und Wasser zum Frühstück. Heute war der letzte Tag mit Pool angebrochen bevor wir nach Chennai und dann nach Mahabalipuram zum Yoga fliegen. Wer weiß was uns in der neuen Unterkunft erwartet. Auf jeden Fall hatten wir jetzt schon etwas Angst und Bange jeden Morgen vor sieben Uhr aufzustehen und Yoga zu praktizieren, um genau zu sein – 5:30 Uhr aufstehen. Die ganze letzte Woche sind wir nicht vor neun Uhr morgens aus dem Bett gekommen. Wir vertrieben und den Vormittag am Pool. Mariana hörte Podcast, Fränn schrieb Blog somit ein perfekter Tag mit Ruhe. 
Für den letzten Abend entschieden wir nochmal zum Hill Top zu fahren und machten uns gegen 17 Uhr auf den Weg Richtung Hauptstraße. Ein Tuk Tuk feilschen und ab nach Vagator zum Hill Top – eine letzte Aerobic Einheit. Schließlich musste das ein oder andere Bier wieder abtrainiert werden. Pünktlich um 20:30 Uhr legte DJ Tristan auf, mit über 100.000 Followern bei Instagram kein Unbekannter in der Goa Szene, ganz im Gegenteil. Es war die NY After Party diesmal mit freiem Eintritt. 


Hill Top

Danach ging es Richtung Hotel, ein letztes Bier an der Hotelbar so ganz untypisch für uns da wir Hotelbars eigentlich meiden aber wir brauchten WLAN und das war an der Bar nun mal am besten. Nach ca. 30 Minuten, einer Bierlänge, verließen wir die Bar da die Mücken unausstehlich wurden. Bevor wir schlafen gingen, fragte Fränn noch schnell einen Taxifahrer vor dem Hotel nach dem Preis für die morgige Fahrt zum Flughafen. 1200 Rupien antwortete der Fahrer was vollkommen okay war. Danach gingen wir auf das Zimmer und genossen die letzte Nacht in einem Hotelbett. 

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Ein Gedanke zu „Anjuna Beach. Willkommen im Hippie Paradies

  1. Klingt wie immer sehr gemütlich. Ich wünschte mir jetzt auch am Strand zu sein. Eine Frage bleibt offen: warum war der andere Strand schmutziger war, als euer Strand. Auf die Hose bin ich gespannt die Frän gekauft hat. Sicher ähnlich wie meine Urlaubskuschelhose. Na mal sehen. So weiter viel Spaß und liebe Grüße

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